Die Bedeutung von Tageslicht bei der Arbeitsplatzbeleuchtung darf auf keinen Fall zu kurz kommen. Denn ganz generell gilt, dass der Mensch aufgrund seiner physiologischen Beschaffenheit am besten mit natürlichem Tageslicht umgehen kann. Daher ist es entsprechend wichtig, dass der Arbeitsplatz des Anwenders mit möglichst viel Tageslicht beleuchtet wird. Wie das am besten gelingt und was es zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Artikel:
(1) Blendung
Es gilt unbedingt zu vermeiden, dass Blendung auftritt. Es sollte entsprechend für den Büroarbeitsplatz eine blendfreie Farbe der Tischplatte gewählt werden und der Schreibtisch sollte so platziert werden, dass der Nutzers indirekt durch den Bildschirm oder direkt durch das einfallende Sonnenlicht geblendet wird. Für den Montagearbeitsplatz gilt das Gleiche.
(2) Produktivität
Wir hatten schon einmal darauf hingewiesen, dass es am besten ist möglichst natürliches Licht für den jeweiligen Arbeitsplatz zu installieren. Dies wird bestärkt durch eine Studie von Münch et al. (“Effects of prior light exposure on early evening performance, subjective sleepiness, and hormonal secretion.”) Die Forscher ließen die Untersuchungsgruppe unter Tageslicht arbeiten und stellten deren Produktivität und subjektive Müdigkeit der Kontrollgruppe gegenüber. Diese arbeitete unter Kunstlicht. Die Studienergebnisse belegen, dass die Tageslichtgruppe der Kunstlichtgruppe stark überlegen waren, vor allem in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Wachheit. Deshalb bekräftigen wir nochmals die Wichtigkeit der richtigen Beleuchtung und die Versorgung der Arbeitsplätze mit entsprechendem Tageslicht.
(3) Kompensation
Bei fehlendem Zugang zu Tageslicht, muss wie auch bei der natürlichen Beleuchtung eine Blendung des Nutzers verhindert werden. Dies gelingt mit blendfreier, gleichmäßiger Beleuchtung und einer blendfreien Arbeitsoberfläche. Bei der Planung von Arbeitsplätzen sollten somit sowohl die äußeren Einflüsse, als auch die Arbeitsmittelausstattung in die Planung mit einbezogen werden. Wir empfehlen also bei der Platzierung der Bürobeleuchtung eine Kombination aus indirekter Beleuchtung und direkter Beleuchtung des Arbeitsplatzes, um eine ergonomische Bürobeleuchtung zu erreichen. Bezüglich des geeigneten Leuchtmittels gibt es keine standardisierten Empfehlungen. Normalerweise eignen sich jedoch für das Büro die Lichtfarben neutralweiß (840) bzw. tageslichtweiß, da sie der natürlichen Komposition des Lichtes am nächsten kommen.
(4) Vorschriften
Bezüglich der Lichtgestaltung gibt es gesetzliche Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Gemäß der Verordnung über Arbeitsstätten (Arbeitsstättenverordnung - ArbStättV) ergibt sich folgende Voraussetzung einer ergonomischen Beleuchtung:
- Die Arbeitsstätten müssen möglichst ausreichend Tageslicht erhalten und mit Einrichtungen für eine der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten angemessenen künstlichen Beleuchtung ausgestattet sein.
- Die Beleuchtungsanlagen sind so auszuwählen und anzuordnen, dass sich dadurch keine Unfall- oder Gesundheitsgefahren ergeben können.
- Arbeitsstätten, in denen die Beschäftigten bei Ausfall der Allgemeinbeleuchtung Unfallgefahren ausgesetzt sind, müssen eine ausreichende Sicherheitsbeleuchtung haben.
(5) Individualität
Eines sollte vor allen anderen Zielen stehen: Die Bedürfnisse des einzelnen Nutzers müssen berücksichtigt werden und nicht die Normen.
Mit dem einen Ziel: Die ideale, ergonomisch richtige Beleuchtung zu installieren, um Sehstress zu reduzieren und somit eine höhere Konzentration und Produktivität zu ermöglichen!
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